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Wenn das Telefon zweimal klingelt

February 5th, 2010 by G!

New York City

“Ich darf, endlich wieder einmal, zwei Tage Airbus 320 fliegen. Nachdem ich im Januar zwei Tage im Airbus 330-Simulator verbringen durfte musste, geht es auch im Februar mit lizenzrelevanten must-Kursen weiter: zwei Tage CRM-Kurs stehen auf dem Programm.”

Letzter Beitrag “Abschied und Ausblick” vom 1. Februar

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1830 Uhr am Tag bevor die oben erwähnte Rotation mit Airbus 320 Einsätzen und CRM Kurs anstehen. Mein Google Android Phone klingelt.

“Grüezi Herr Gächter, Crew Dispo. Wir haben einen Change für Sie, denn morgen fliegt ein Avro nach Brüssel, sie haben Standby 05.”

Aaaah, nicht Stby05…! Der regelmässige Blogleser weiss, dass dies bedeutet, ab Morgens um 5 Uhr für 12 Stunden auf den Anruf der Crew Dispo zu warten, welche mich innerhalb einer Stunde für einen Einsatz aufbieten kann. Notabene, wo ich doch damit gerechnet habe, um 615 Uhr im Briefingraum die Unterlagen zu studieren und – ausnahmsweise und wenn keine Flüge “drangehängt” werden – schon um 1115 Uhr Feier”abend” zu haben. Danach wären zwei Tage CRM-Kurs und ein Tag mit vier Legs Europa gekommen.

“Wie sieht es aus, ist es ruhig oder bekomme ich einen Einsatz?”

Wenn schon nicht endlich wieder einmal Airbus 320, dann immerhin ausschlafen.

“Ja, sie werden sicher einen Einsatz bekommen. Was kann ich ihnen aber noch nicht sagen.”

Ohä, dann mal weiter sondieren…

“Hm, eher früh oder spät?”

“Früh, sie haben ja am nächsten Tag leider den CRM-Kurs.”

Für mich – Schulzimmer statt fliegen ist nicht wirklich eine Alternative – definitiv “leider”… aber warum für die Dame von der Crew Dispo?

“Ach ja… aber warum ‘leider‘?”

Jetzt schon zu wissen, was es gibt wäre wirklich angenehmer, als aus dem Tiefschlaf gerissen zu werden…

“… weil ich Sie sonst mit LX14 nach New York schicken könnte, da haben wir noch keinen F/O und ich weiss auch nicht, woher wir einen nehmen sollen.”

N E W  Y O R K ?! I LOVE NEW YORK und jetzt habe ich Blut geleckt…

“‘Könnte?’, DAS wäre natürlich besser als Standby 05…”

“Sie haben ja Kurs … [Pause – die Dame denkt nach] … es sei denn … [erneute Denkpause] bis wann brauchen Sie den Kurs?”

Keine Ahnung, sowas merk ich mir nicht.

“Ich glaube im März, ich bin mir aber nicht sicher, ich müsste nachschauen.”

“Das mache ich … wenn LX14 für sie ok wäre … ich muss es abklären. Sie hören von mir, bis später.”

Ich hänge auf und überlege mir, was ich in NYC alles unternehmen könnte, was ich shoppen muss, was ich packen müsste, wann ich check-in hätte und wie ich die bereits geplanten Dinge in den nächsten Tage umplane. Aber noch ist nichts sicher.

Zwanzig Minuten später klingelt es wieder.

“Herr Gächter, Crew Dispo. Also, wir brauchen Sie unbedingt für LX14. Den Kurs brauchen Sie erst bis Ende April, der kann nachgeplant werden, sie fliegen morgen LX14! En schöne Abig und en guete Flug!”

Den hatten wir. New York empfing uns einmal mehr mit offenen Armen, wie man am Bild zuoberst erkennen kann.

I love New York!

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“Nun, die Flugzeugkapazität war noch nie das Problem bei Swiss, sondern die Personalkapazität. Nicht erst seit meiner Rückkehr zu Swiss im Frühling 2007 herrscht bei den Airbuspiloten stets ein (zT. massiver) Unterbestand.”

Letzter Beitrag “Abschied und Ausblick” vom 1. Februar

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Abschied und Ausblick

February 1st, 2010 by G!

Abschied

Vor nunmehr schon zwei Monaten veröffentlichte Swiss eine weitere positive Meldung: San Francisco wird ab Juni sechs Mal pro Woche angeflogen und im Sommerflugplan weitere Strecken werden ausgebaut. Damit werden die temporär geparkten Langstreckenflugzeuge wieder in Betrieb genommen. Nun, die Flugzeugkapazität war noch nie das Problem bei Swiss, sondern die Personalkapazität. Nicht erst seit meiner Rückkehr zu Swiss im Frühling 2007 herrscht bei den Airbuspiloten stets ein (zT. massiver) Unterbestand. Das bedeutet, dass irgendwo Flüge gestrichen werden müssen, um das Personal für die neuen Strecken zur Verfügung zu haben. In diesem Fall, indem die Verbindung nach Riyadh (RUH) und Jeddah (JED) aufgegeben und nur noch im Codeshare mit Lufthansa (über Frankfurt) angeboten wird. Damit fällt auf dem Airbus 330 Streckennetz ein Nightstop weg. Ich war bisher fünf Mal Gast im Königreich Saudi Arabien und durfte letzte Woche noch einmal und zum letzten Mal das Rote Meer und Saudi Champagne geniessen. Das gehört ebenfalls zum Fliegerleben dazu: Strecken werden eröffnet und aufgegeben, Nightstops kommen hinzu (Airbus 340: San Francisco; Airbus 320: Barcelona) und fallen weg. Aber es gibt ja noch andere Sonnendestinationen auf dem Airbus 330-Streckennetz…

Ausblick

…womit wir beim neuen Einsatzplan wären, der wie immer hier heruntergeladen werden kann.

Ich darf, endlich wieder einmal,  zwei Tage Airbus 320 fliegen. Nachdem ich im Januar zwei Tage im Airbus 330-Simulator verbringen durfte musste, geht es auch im Februar mit lizenzrelevanten must-Kursen weiter: zwei Tage CRM-Kurs stehen auf dem Programm. Was das bedeutet, kann hier nachgelesen werden. Mit dem Airbus 330 gehts wieder in wärmere Gebiete: einmal nach Bombay Mumbai (BOM/VABB) und je zwei Mal nach Dar es Salaam (DAR/HTDA) und Nairobi (NBO/HKJK).

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