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Leben 2.0

November 21st, 2012 by G!

Heute muss alles allen mitgeteilt werden. Leben 2.0 im Web 2.0. Selbstverständlich ist auch mein Blog Teil dieses sich miteilens. Jeder verfolgt mit der Veröffentlichung seiner Meinung, seiner Fotos, seines Lebens usw. andere Ziele. In einer freien Gesellschaft soll dies auch zulässig sein. Über die (möglichen) Konsequenzen muss sich jeder selber klar werden.

Was mich überrascht ist die Tatsache, dass Leute ihre sogenannten “15 Minuten Ruhm” suchen und ihnen dabei egal ist, dass sie sich zum Affen machen nicht ins beste Licht rücken. Wer nicht weiss, was ich meine, sollte irgendwann den TV einschalten. Selbstverständlich gibt es dieselben Personen auch in den “Print-” Medien. So zum Beispiel gerade heute im Blick, wo von einer “Swiss Notlandung in Genf” berichtet wird.

Ein Passagier und Vielflieger, nota bene mit Pilotenschein, äussert sich auf Blick-Online über den “Zwischenfall”:

«Wir sollten in 20 Minuten landen. Das Flugzeug flog aber einen grossen Kreis über der Stadt», sagt er. In einer Höhe von etwa 4000 Metern. «Eine halbe Stunde passierte nichts. Wir sind einfach nicht gesunken.» Dann die Durchsage des Piloten: «Wir haben Probleme, das Tempo zu ­reduzieren. Wir starten einen neuen Anflugsversuch.»

Der Pilot lässt die Landeklappen ausfahren. [Passagier X]: «Es ging langsamer als sonst. Auch bis das Fahrwerk draussen war, dauerte es lange.» Die Piste kommt in Sichtweite. «Feuerwehr und Sanität standen bereit.» Dann setzt die Maschine hart auf.

«Ich habe Angst gehabt. Meine Frau war panisch. Wir haben zwei kleine Kinder. Sie hatte Angst, dass die beiden auf einen Schlag Mama und Papa verlieren», sagt er.

Swiss Notlandung in Genf“, Blick Online, 21.11.2012, 1250 Uhr, Aktualisiert um 1200 Uhr

Nun, ich war ja nicht dabei und weiss daher nicht, was passiert ist. Wenn aber ein Pilot, der daher von den technischen (und aerodynamischen) Zusammenhängen ein wenig eine Ahnung haben sollte, Angst hat, weil (angeblich) die Landeklappen und das Fahrwerk langsamer als sonst ausfahren (falls letzteres das überhaupt möglich ist, was ich beim Avro nicht beurteilen kann), dann fehlen mir die Worte.

… vielleicht nicht ganz: “Willkommen im Leben 2.0.”

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Posted in in the air, master warning | 7 Comments »

7 Responses

  1. Christoph Says:

    Gestern gabs auch so einen ;o) Wäre spannend, was Myth Buster G! dazu meint – “Luftlöcher” sind, finde ich, auch eines der Gebiete, die mal etwas Aufklärung bedürften…

    http://www.bluewin.ch/de/index.php/25,706855/Nach_schweren_Turbulenzen_Dutzende_Flugpassagiere_behandelt/de/news/vermischtes/

  2. SWISS: Air Brakes fahren an Jumbolino nicht aus - Zusatzschleife vor Landung! Says:

    […] Ein fachkundiger Kommentar: Window In The Skies […]

  3. Do Says:

    Ich frage mich teilweise, was bei solchen Leuten verkehrt laufen muss, dass die sich nicht selbst lächerlich vorkommen (manch ein Journalist inklusive). Beim Lesen dieser Zeile kam bei mir einfach nur Fremdscham auf!

    Do

  4. Fusi Says:

    War doch eine gute Werbung für den neuen Simulator in Zürich, welcher der verängstigte Passagier betreibt… Das gibt der Sache irgendwie einen fahlen Beigeschmack.

  5. INNflight Says:

    Schon tragisch, wie einem “Kollegen” offenbar Angst und Bange wird, wenn ein Anflug wegen technischen Problemen abgebrochen (bzw. verzögert) wird.

    Ich weiss nicht genau was los war, dem “Leserreporter” muss ich aber zugestehen, dass die Flaps im RJ wirklich half-speed fahren können.

    Der Redundanz wegen werden (unter anderem) die Flaps von beiden Hydrauliksystemen gefahren. Sollte eines ausfallen sind die Klappen nach wie vor verfügbar, fahren aber mit halber Geschwindigkeit.

    Ich möchte noch ganz klar sagen, dass ich nicht weiss, ob im vorhandenen Fall ein Hydraulikproblem bestand, der Bremsfallschirm (ehem – die Airbrake) ist jedoch ebenfalls an einem (dem grünen) Hydrauliksystem angeschlossen, wäre also plausibel.

    Mal sehen, ob’s bald mal genaueres darüber gibt.

  6. Martin Says:

    Kann es sein, dass solche Probleme mit den Jumbolino-Airbrakes in letzter Zeit häufiger auftreten?

    Beim erwähnten Passagier ging es wohl vor allem darum, Werbung für seinen neuen Flugsimulator in Zürich (ipilot.ch) im «Blick» unterzubringen … der Simulator selbst soll übrigens ganz ordentlich sein.

  7. G! Says:

    @INNflight
    Ich meinte, dass es mir nicht klar ist, ob beim RJ das Gear (darum “letzters”) langsamer rausgelassen werden kann. Beim Airbus ist das nicht der Fall (da es ohne Hydraulik free-fall ist).

    @Martin
    Ging wohl tatsächlich um die Werbung, aber eben.
    Ich kann dir das nicht sagen betr. Airbrakes. Meines Wissens (und Beobachtungen beim Rwy14 zufolge) braucht es die aber auch gar nicht (so auch die Aussage der Swiss).

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