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Willkommen an Bord!

April 1st, 2007 by G!

Nachdem das Hauptgerüst der Seite schon seit längerem steht, wird es Zeit, dass ich einen kleinen Zwischenbericht veröffentliche und damit quasi airbuspilot.ch “offiziell” eröffne.

Inzwischen habe ich nach zahlreichen sehr schweisstreibenden Tages- und Nachtstunden im Simulator (die Simulatoren laufen 24/7 durchgehend) und hinter Bergen von Manuals, Guides und Checklisten, gestern meinen sogenannten “Skilltest” im Airbus 321 Simulator absolviert und bestanden.

[inspic=17,left,fullscreen,250] Der Simulator ist eine 1:1 Nachbildung des Cockpits und ermöglicht den Piloten sämtliche möglichen (und unmöglichen ;-)) Failures und Situationen zu trainieren. Das Verhalten des Simulators ist sehr realistisch und man hat als Pilot nie das Gefühl, dass man ja “nur im Simulator” sitzt. Der Instruktor (Instuktoren sind aktive Piloten mit langjähriger Flugerfahrung und einer Zusatzausbildung) hat über ein Bedienungspanel die Möglichkeit, jederzeit einen beliebigen Fehler einzuspielen. Von Engine Failures über Hydraulik-, Pneumatik und Elektrikprobleme, über Bremsversagen bis hin (zur grössten Gefahr im Fliegen) zu Rauch im Cockpit kann und wird jede erdenkliche Situation geübt, sogar das Verhalten beim Ausfall beider Triebwerke. Daher versteht es sich von selbst, dass der Stresspegel bei solchen Ausbildungssessions sehr hoch ist, da es nur ruhige Flugminuten gibt, wenn der Simulator streikt…

Bleibt – nicht zuletzt zur Beruhigung der Leser zu erwähnen – dass im operationellen Betrieb bekanntlich nur sehr wenig (grössere) Probleme auftauchen. Umso wichtiger ist es, dass die Piloten jederzeit auf Probleme reagieren können, denn gerade wenn z. B. Feuer und Rauch im Spiel sind, ist die verbleibende Zeit zum Handeln äusserst beschränkt.

Der erwähnte Skilltest ist nichts anderes als der offizielle Check, der nötig ist um die Lizenz zum Fliegen eines Flugzeuges (egal welcher Grösse oder welchen Typs) – in meinem Fall die Flugzeuge der Airbus Familie 320 (Airbus 319, 320 und 321) – zu erhalten. Die Vorgaben, welche erfüllt werden müssen, werden vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) vorgegeben. In den über zwei Stunden des Checkfluges werden zahlreiche Anflüge bei unterschiedlichen Wetterbedingungen (inkl. dem sogenannten “Autoland” bei dichtem Nebel, bei welchem der Autopilot landet), mit verschiedenen technischen Fehlern unter der Verwendung von verschiedenen Anflugshilfen durchgeführt.

Natürlich ist auch schon mein erster Einsatzplan abrufbar, da es nicht mehr lange dauert, bis es wieder in die Luft geht. Davor gibt es aber noch eine zweitägige Ausbildung in Sachen CRM (Crew Resource Management = Kommunikation und Teamverhalten/-arbeit), da dieses Gebiet für Piloten absolut (über)lebensnotwendig ist.

In nächster Zeit dürfte es wieder etwas ruhiger werden, denn schliesslich ist meine Ausbildung noch nicht abgeschlossen, sondern geht mit den bald kommenden (wieder) ersten Flügen nur auf die nächste Stufe.

Bis bald…

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Posted in on the ground | 1 Comment »

One Response

  1. Window In The Skies » Blog Archive » Fire and Ice Says:

    […] (Wieder-)Eintritt in die Swiss im März 2007 durfte ich die “kleinen” Airbustypen A319/320/321 (A320-Familie) durch die Himmel von […]

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