September 5th, 2009 by G!
Der September ist schon fast eine Woche alt. Da mein Plan aber seit dem 30. August “14WFER_FCM” vorsieht, habe ich mir mit der Veröffentlichung des Einsatzplans für den September Zeit gelassen. Diese ominöse Abkürzung bedeutet nämlich, dass das Flight Crew Member (also ich ;-)) 14 Tage FERien hat. Das “W” kennzeichnet die Kategorie der Ferien.
Ja, richtig gelesen, Ferien sind bei Swiss nicht einfach Ferien, das wäre ja viel zu einfach. Wir haben nämlich einen ganzen Katalog davon: P, W, S, F und V (wir haben sicher noch mehr, die kenne ich aber (noch) nicht…). Während die “normalen” Ferien unter F-Ferien laufen, sind Schulferien hinter dem S versteckt. Letztere sind für mich aber tabu, da ich keine Kinder habe. Deswegen darf ich meine Ferien nicht in die bekannten Schulferiendaten legen. Also dürfen schon, nur bekommen werde ich sie nicht… P bedeutet Prioritätsferien, und weils die nur alle drei Jahre gibt, haben wir in den andern Jahren, wo wir keine P-Ferien haben, W-Ferien. Diese W-Ferien sind auch Prioritätsferien, halt nur nicht so prioritär wie P – sonst wären es ja P-Ferien – aber immerhin prioritärer als F, weshalb sie auch keine F-Ferien sind. Als Mischung zwischen P- und F-Ferien müssten sie meiner Logik zufolge K-Ferien (K ist in der Mitte zwischen F und P), L- oder sogar M-Ferien (weil sie doch ein wenig näher bei den P-Ferien sind) heissen. Dem ist aber eben nicht so und vielleicht heissen sie W-Ferien, weil sich jeder fragt, weshalb sie so heissen. Weil das Fliegerleben bekanntlich nur für flexible Menschen geeignet ist und weil das F schon für die “gewöhnlichen” Ferien vergeben war, gibts noch die variablen Verien V-Ferien. Diese dürfen vom Ferienbüro (ja, das haben wir – es hat im übrigen nicht nur den Namen wie eine Amtsstelle, sondern auch ebensolche Öffnungszeiten, was sich wiederum mit den Arbeitszeiten eines Fliegenden problemlos verträgt…) jeweils mit dem Monatsplan vlexibel, äh variabel zugeteilt werden. Da wir ja jeweils auch erst mit der Veröffentlichung des Monatsplans um den 24. des Vormonats wissen, wann wir im nächsten Monat wo schlafen werden bzw. wann wir zuhause (ja, auch Piloten haben ein Privatleben…) sind, sind V-Ferien eine willkommene Abwechslung, wenn man dann noch erfährt, dass man unverhofft Ferien zugeteilt bekommen hat, wie das zB. im Mai der Fall war.
Ich bin etwas abgeschweift, weshalb ich die Ferienklammer schliesse und zurück zum Einsatzplan September komme. Dieser kann am üblichen Ort heruntergeladen werden. Das unser “hochgelobtes” Planungssystem Ferien zum Anlass nimmt, den verbleibenden Flugmonat bis aufs letzte Vollzustopfen ist nichts neues. So hatte ich im letzten Oktober mit 5 Ferientagen satte 89 Stunden geplant. Diesmal komme ich mit 13 Ferientagen auf 57 Stunden. Auf den Monat hochgerechnet gibt das die magische (und legale) Grenze von 100 Stunden. Inhaltlich kann ich mich absolut nicht beklagen, im Gegenteil: Mit je zwei Langstrecken- und Kurzstreckenrotationen Abwechslung pur. Zu den Nightstops in GVA (2x), JFK (wenn nichts dazwischen kommt mit Besuch des U2-Konzerts im Giants-Stadium :-)) und dem (inzwischen schon fast vergessenen) “Klassiker” DME werde ich – Airbus 330-300 sei Dank – eine weitere Premiere feiern und zum ersten Mal Dubai (DXB/OMDB) und Muscat (MCT/OOMS, mit Nightstop) anfliegen.
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August 22nd, 2009 by G!
Ein Paradestück weiblicher Logik Denkweise durfte ich in New York erleben. Eine Flight Attendant aus meiner Crew meinte, sie treffe ihre Freundin. Wo wisse sie noch nicht, sie würden aber über SMS abmachen. Gesagt, getan: als wir uns kurz danach im Hotel besammeln, weiss sie, dass wir ihre Freundin “im Bryant Park” treffen. Nach einigen Gehminuten kommen wir am Bryant Park an, weshalb ich nachfrage, wo genau wir ihre Freundin denn treffen. “Ja, beim Park halt“. OK, das mag beim Pärkchen in einem 200 Seelendorf im Aargau funktionieren. Der Bryant Park ist zwar nicht so gross wie der Central Park, aber im eigentlichen Parkteil könnten problemlos 3 Fussballfelder untergebracht werden.
Hinzu kommt, dass es in NYC kein Geheimtipp ist, bei gegen 30 Grad und Sonnenschein in einem der zahlreichen Pärke zu relaxen. Darum weise ich meine Kollegin freundlich darauf hin, dass es vielleicht nötig sei, nachzufragen, wohin wir denn genau müssten. Die Antwort ihrer Freundin kommt postwendend: “Bei der Bar beim Eingang.” Auch hier gilt wieder: bei vielen Pärk(ch)en mag diese Beschreibung absolut klar sein. Nicht so beim Bryant Park: Erstens ist er auf drei von vier Seiten offen. Nur auf der Ostseite wird er von der New York Public Library begrenzt. Zweitens hat es um den ganzen Park verstreute Bars und Cafés. Probieren geht über studieren: wir laufen los und suchen erfolglos nach der Freundin meiner Kollegin. In der Hälfte der nächste Versuch meinerseits, dass wir es vielleicht noch etwas genauer haben müssten… “Im BP Café” lautet die nächste Antwort. Nun, wie ich schon gesagt habe, wimmelt es nur von Cafés und Bars rund um den Park. Dazu kommt, dass alle – typisch amerikanisch – dieselben Sonnenschirme haben: sie sind grün und tragen den Schriftzug “Bryant Park”. Darum ich: “Da können wir lange suchen. Sag ihr, sie soll sich klarer ausdrücken und etwas sagen, das unverwechselbar ist, wie zB. ein Strassenname oder eine Himmelsrichtung”. So denkt aber nur ein Mann, denn die Freundin schreibt zurück: “Bei der Bar mit den grünen Sonnenschirmen“…
Und da Frag sich noch einer, warum Männer und Frauen manchmal aneinander vorbeireden!
PS: Wir haben uns letzten Endes gefunden – bei der Bar auf der einzigen geschlossenen Seite…
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August 17th, 2009 by G!
1. Flug LX14 (NZZFOLIO)
Auf LXforty, dem sehenswerten Kurzwerbefilm des Schweizer Starregisseurs Marc Forster, folgt “Flug LX14”. Die Neue Zürcher Zeitung NZZ hat die neueste Ausgabe ihrer Zeitschrift NZZFOLIO dem Flug LX14 gewidmet:

Die NZZ-Folio-Redaktion hat den Flug LX 14 vom 12. Mai 2009 begleitet. Von den Vorbereitungen, die vor einem Jahr begannen, bis zur Landung. (Editorial, NZZFOLIO).
Das Resultat ist ein mehr als sehens- und lesenswertes Magazin über das Unternehmen Flug. Es zeigt eindrücklich, welche Aufgaben die einzelnen Schnittstellen vor- und während dem Flug haben und was alles nötig ist, damit das Unternehmen Flug LX14 erfolgreich durchgeführt werden kann.
Flug LX14 gibts derzeit bei jedem Swiss-Flug (buchen) an Bord oder online auf der NZZFOLIO Webseite (deutsch und englisch und sogar gratis als Hörbuch!).
2. Der Spielraum ist eng (Aeropers Rundschau)
Passend zum NZZFOLIO befasst sich der überaus interessante und aufschlussreiche Artikel “Der Spielraum ist eng” in der Aeropers Rundschau 2/09 von CMD Roland Zaugg mit der betriebswirtschaftlichen Mechanik einer Airline. Der Artikel erklärt verständlich und mit Grafiken, wann eine Airline Geld verdient, wie Nahe Gewinn und Verlust beisammen sind und welche finanziellen Auswirkungen eine Reduktion der Flugfrequenzen und andere, ähnliche Massnahmen haben.
Die Rundschau 2/09 kann > HIER < als PDF runtergeladen werden; der Artikel ist auf den Seiten 12-16 zu finden.
3. Managementvergütungen
…und wenn wir schon beim Geld sind und weil das Leben nicht nur aus Fliegen besteht, möchte ich mit einiger Verspätung noch Eigenwerbung für meine Doktorarbeit “Managementvergütungen – Grundlagen, Kompetenzen und Verfahren: Eine Aufnahme und Beurteilung des juristischen Status Quo in der Schweiz” machen, die im vergangenen Mai publiziert wurde. Der Inhalt ist gerade im Hinblick auf die Wirtschaftskrise aktueller denn je.

Das Buch kann im Fachhandel (ISBN 978-3-8381-0698-4) oder zB bei diesen Anbietern online gekauft werden:
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